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     MATICA  SRPSKA 
Die  älteste serbische Institution für Literatur, Kultur und Wissenschaft 
Serbisches  Pantheon s Bibliothek der Matica Srpska  
Galerie  der Matica Srpska s Verlagshaus der Matica Srpska 
    Die  Matica Srpska besteht seit beinahe zwei Jahrhunderten und ist damit die älteste  Institution des serbischen Volkes zur Förderung von Kultur, Bildung und  Wissenschaft. Die Matica Srpska wurde 1826 in Pest (dem heutigen Budapest)  gegründet. Ihre Gründer waren der Ansicht, dass eine Organisation nötig war, um  den Serben nach der jahrhundertelangen osmanischen Fremdherrschaft wieder einen  Anschluss an moderne europäische Strömungen und Ideen  zu ermöglichen. 
      Daher  war die Tätigkeit der Matica von Anfang an darauf ausgerichtet, sowohl die  serbische Kultur in Europa zu präsentieren als auch das serbische Volk geistig  aufzuklären. Daraus hat sich ein umfassendes Verlagswesen entwickelt, dessen  Grundstein mit der seit 1824 erscheinenden, berühmten Zeitschrift Letopis  (Jahresblatt) gelegt wurde. Letopis gilt heute als die älteste noch  erscheinende Literaturzeitschrift der Welt. Später sind zahlreiche weitere  Ausgaben entstanden; unter diesen befindet sich mit den Knjige za narod  (Büchern für das Volk) auch ein Titel, der betont bildungspolitische Ziele  verfolgt.  
      In  den 40-er Jahren des XIX. Jahrhunderts wurde entschieden, innerhalb der Matica  auch Voraussetzungen für wissenschaftliche Forschung zu schaffen. Daher wurde  eine Bibliothek angelegt, die mittlerweile reiche Bücherbestände aus  verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen enthält sowie über eine  Manuskriptsammlung verfügt, die ein einzigartiges Zeugnis von der Geschichte  des serbischen Volkes ablegt. Zur gleichen Zeit entstand auch die  Portraitsammlung der Matica Srpska, die sich serbisches Pantheon nennt. Schriftsteller,  Volkstribune, weltberühmte Wissenschaftler werden darin dargestellt, aber auch  weniger bekannte Bürger, die mit ihren Beiträgen die Matica in ihrer  Aufklärungsmission unterstützt haben. Dank der grossen Unterstützung, die die  Matica Srpska aus dem Volk erfuhr, galt sie eine Zeit lang als eine der  reichsten Stiftungen in Ungarn. Mit ihren Mitteln wurden bedeutende Projekte  finanziert, die für die Standardisierung der serbischen Sprache und die  Entwicklung verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen von unschätzbarem Wert  waren. Gleichzeitig hat die Matica Srpska eine tragende Rolle bei der  Unterstützung und Förderung begabter Schüler und Studenten gespielt, die später  die intellektuelle Elite in Serbien stellen sollten.  
      Im  Jahre 1864 übersiedelte die Matica Srpska aus dem Tekelijanum in Pest nach Novi  Sad, in das sogenannte Platoneum. Seitdem trägt die Stadt Novi Sad den Beinamen  serbisches Athen. Denn es galt die Ansicht, dass die Matica die gebildetsten  und weisesten Zeitgenossen anzog. 
    Für  die Matica Srpska arbeiten heute mehr als 2000 Mitarbeiter. Diese widmen sich  Dutzenden von Projekten, die aus sieben wissenschaftlichen Abteilungen  hervorgehen. Sie bereiten Beiträge für mehr als zehn fachwissenschaftliche  Zeitschriften vor und arbeiten an Publikationen, die für die serbische Kultur  und Wissenschaft von grösster Bedeutung sind. Darunter gehören Arbeiten an der  Srpska enciklopedija (der serbischen Enzyklopädie), dem Srpski biografski  rečnik (dem serbischen biographischen Wörterbuch), dem Rečnik srpskog jezika  (dem Wörterbuch der serbischen Sprache), dem Pravopis (der Rechtschreibung) und  vielen mehr. Die Biblioteka Matice Srpske (die Bibliothek der Matica Srpska)  weist einen Bücherbestand von mehr als 3.500.000 Büchern auf. Die Galerie der  Matica Srpska besitzt eine reich bestückte Sammlung der bedeutendsten Gemälde  serbischer Künstler des XVIII. und XX. Jahrhunderts. Der Verlag Izdavački  centar setzt heute die Tradition des ehemaligen Verlagshauses Izdavačko  preduzeće Matice Srpske fort, dessen Ausgaben jahrzehntelang unter den in  Südosteuropa wohl bekannten Initialen MS erschienen, die für Qualität und  sorgfältig ausgewählte Schriften bürgten. 
      Die  Matica Srpska verleiht jährlich Ehrenpreise für Errungenschaften in den  verschiedenen Bereichen der Kultur und der Wissenschaft.  
      Die  Matica Srpska hat die folgenden wissenschaftlichen Abteilungen: 
      Abteilung  für Literatur und Sprache 
      Abteilung  für Lexikographie 
      Abteilung  für Humanwissenschaften 
      Abteilung  für Naturwissenschaften 
      Abteilung  für Kunstwissenschaften 
      Abteilung  für Theater- und Musikwissenschaften  
      Abteilung  für Manuskripte 
      Die  Matica Srpska gibt die folgenden wissenschaftlichen Zeitschriften heraus: 
      Den  Sammelband für Literatur und Sprache 
      Den  Sammelband für Philologie und Linguistik 
      Den  Sammelband für Slawistik 
      Den  Sammelband für klassische Studien 
      Den  Sammelband für Humanwissenschaften 
      Den  Sammelband für Geschichte 
      Den  Sammelband für Naturwissenschaften 
      Den  Sammelband für Theater- und Musikwissenschaften 
      Den  Sammelband für Kunstwissenschaften 
      Den  Sammelband von Timisoara 
    Die  Matica Srpska war ein Vorbild für viele slawische Völker, die ähnliche Vereine  gründeten: so entstand die tschechische Matica (1831); die kroatische Matica  (1842); die Matica der Lausitzer Sorben (1847); die galizisch-russische Matica  in Lwiw (1848); die mährische Matica (1849); die dalmatinische Matica in Zadar  (1861); die slowakische Matica (1863); die slowenische Matica (1864); die  Matica in Opava (1877); die Matica des Herzogtums Cieszyn (1898), aus der 1968  die schlesische Matica hervorgehen sollte; die polnische Matica in Lwow (1882);  die Matica für Ausbildung im Herzogtum Cieszyn (1885); die Matica für  Ausbildung in Warschau (1905); die bulgarische Matica in Konstantinopel (1909)  und schliesslich die neue bulgarische Matica aus dem Jahre 1989.  
      Heute  pflegt die Matica Srpska weltweit gefestigte Beziehungen zu vielen  Institutionen und einzelnen Personen 
       
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